Artikel - Marathon mit dem Handbike

Artikel aus dem Höchster Kreisblatt vom 17.04.2004:

Sulzbach. Nicht nur mit seinen drei Siegen beim Kreisstadt-Lauf des Höchster Kreisblattes hat Uwe Herrmann schon des öfteren bewiesen, dass er ein Ausnahme-Athlet ist. Der körperlich stark beeinträchtigte Handbiker aus Sulzbach hat seine Saisonhöhepunkte in diesem Jahr auf die bundesweiten Marathon-Strecken verlegt. Mit einem Team um Paralympics-Sieger Errol Marklein ist es Herrmann gelungen, die "City-Marathon-Trophy" für Handbiker ins Leben zu rufen, an deren sieben Läufen er, wenn möglich, auch selbst teilnehmen möchte. Den Abschluss der neuen Serie – der Gesamtsieger erhält 700 Euro – wird der "Eurocity Marathon Messe Frankfurt" am 31. Oktober bilden. Geplant ist auch mit dem Paten, Radsport-Profi Rolf Aldag, eine Abschlussparty für die Handbiker nach dem Marathon zu veranstalten.

Den großen Traum von den Paralympics in Athen wird sich der querschnittgelähmte Herrmann nicht erfüllen können, obwohl der Deutsche Behinderten-Sportverband die Marathons in Bonn, Hamburg, Düsseldorf (2. Mai) und Mannheim (15. Mai) als Qualifikation ausgedeutet hat. "Athen kann ich abhaken, weil es nur eine Medaille für Handbiker geben wird", erzählt der 31-Jährige. Es wird nicht nach Schadensklassen und nicht einmal zwischen Männern und Frauen getrennt. Somit hat sich Herrmann zum Ziel gesetzt, im Herbst konstant die Strecken über 42,2 Kilometer unter 90 Minuten zu fahren – sein persönlicher Rekord liegt bei 89 Minuten. Beim Auftakt in Bonn kam der Familienvater unter 40 Handbikern – vergangenes Jahr waren es lediglich zehn gewesen – wegen gesundheitlichen Problemen verspätet ins Ziel, deshalb ließ er den Start am Sonntag in Hamburg – wo Handbiker erstmals mitfahren dürfen – bis zuletzt offen. Seine vierte Teilnahme am Kreisstadt-Lauf von Hofheim nach Höchst am 20. Mai (Christi Himmelfahrt) möchte Uwe Herrmann aber unbedingt realisieren. (rem)
md